Wer das Abenteuer sucht und Lust hat, Italien abseits vom Massentourismus zu entdecken, kommt an den Abruzzen nicht vorbei. Wo Wölfen und Bären wohnen, verbirgt sich eine ungezähmte Version Italiens, die euch umhauen wird. Wetten? Egal, ob ihr mit dem Flugzeug, via Rom, mit Bus, Auto oder Zug reist, im folgenden Artikel erfahrt ihr alles über die Anreise in die Abruzzen.
Die großen Abenteurer und Entdecker von einst reisten zu Fuß, zu Pferde oder mit dem Schiff. Heute greifen wir dann doch eher auf weniger epische Fortbewegungsmittel wie Auto oder Flugzeug zurück.
Für Reisende mit engem Zeitfenster und schmalem Geldbeutel ist ein Flug die wohl praktischste Anreise in die Abruzzen.
Flugverbindungen in die Abruzzen gibt es verschiedene. Ihr könnt entweder einen Flug nach Pescara, Rom oder Neapel buchen.
Im Schnitt bekommt man Hin- und Rückflug nämlich schon für unter 100,00 € pro Person und die Reise dauert nur ein paar Stunden.
Die direkte Anreise in die Abruzzen: Mit dem Flugzeug nach Pescara
Die einfachste Möglichkeit aus Deutschland direkt in die Abruzzen zu reisen ist ein Flug nach Pescara.
Der Flughafen Pescara wird von vielen internationalen Fluggesellschaften angeflogen. So bietet die Fluggesellschaft Ryanair zum Beispiel ab Düsseldorf Weeze und Frankfurt Hahn Direktflüge in die abruzzische Küstenstadt an der Adria.
Berlin gehört leider nicht dazu. Daher führte Ivan und mich von Berlin aus der Weg in die Abruzzen fast immer über Rom. Nach Rom führen schließlich alle Wege, das gilt auch für Fluggesellschaften jeder Preisklasse.
Anreise in die Abruzzen mit dem Flugzeug via Rom
Historisch hat sich die Achse Berlin-Rom nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Für uns hingegen war sie aber stets eine solide Reiseroute – unser Sprungbrett in die Abruzzen. Günstige Direktflüge nach Rom Ciampino findet ihr zum Beispiel auch wieder bei Ryanair.
Abflughäfen sind Berlin Schönefeld, Düsseldorf Weeze, Frankfurt Hahn, Karlsruhe / Baden-Baden, Köln und Nürnberg.
10 Wertvolle Tipps, wie ihr bei der Flugbuchung sparen könnt gibt es bei Feel4Nature.
Nur weil alle Wege nach Rom führen, heißt das nicht, dass sie dort auch Enden. Verbindungen in die Abruzzen gibt es von Rom aus zuhauf.
Dafür muss man nicht einmal in die Stadt rein fahren, sondern kann auch direkt von den römischen Flughäfen Ciampino oder Fiumicino den Bustransfer in die Abruzzen nehmen.
Prontobus sei Dank!
Busverbindungen von Ciampino oder Fiumicino in die Abruzzen
Das Busunternehmen Prontobus bietet mehrmals täglich für etwa 20 Euro (je nach Strecke) eine pünktliche und zuverlässige Mitfahrgelegenheit in die Abruzzen.
Prontobus startet am Busterminal in Ciampino, nur einige Schritte vor dem Flughafengebäude. Eine Anzeigetafel oder ähnliches gibt es aber nicht. Entweder man weiß es, oder nicht. Willkommen in der italienischen Hauptstadt…und im Kreis der (wenigen) Wissenden.
Jetzt kann keiner mehr sagen er hätte von nichts gewusst!
Tickets lassen sich schon bequem im Vorfeld buchen und auch online bezahlen. Auch die Abfahrtszeiten sowie sämtliche Zwischenstopps können vorab eingesehen werden.
Achtung: Pünktlich und zuverlässig gilt für Prontobus. Für Ryanair aber nicht unbedingt. Daher bei der Reservierung des Bustransfers unbedingt genug Puffer einplanen. Lieber etwas länger am Flughafen warten, anstatt zu riskieren den bereits bezahlten Bus zu verpassen. Oder?
Und von Rom aus in die Abruzzen?
Für alle die etwas mehr Zeit haben lohnt sich auch ein Zwischenstopp in Rom. Rom kann man schließlich nicht oft genug besuchen!
Warum also nicht den Urlaub nicht mit einer Stippvisite in der ewigen Stadt beginnen?
Etwas Sightseeing, ein Abendessen in Trastevere und nach einer geruhsamen Nacht im Hotel gibt es zum Abschluss noch ein italienisches Frühstück mit Cornetto und Cappuccino. Und dann ab in die Abruzzen; auf zu neuen Abenteuern!
Anreise in die Abruzzen für Preisbewusste: Busverbindungen ab Roma Tiburtina
Am römischen Busbahnhof, der Stazione Tiburtina gibt es etliche Busverbindungen. Je nach Destination solltet ihr für die Busfahrt zwei bis drei Stunden Fahrzeit einplanen. Die Preise beginnen bei 8,00 €.
Neben Prontobus fährt ab Roma Tiburtina auch das Busunternehmen TUA fast stündlich die Strecken Rom-Pescara oder von Rom nach Aquila – ohne Zwischenstopp.
Mit unserem Partner Flixbus* geht es unter anderem nach Teramo oder Avezzano. Die Adriaküste ist ebenfalls recht gut abgedeckt: Pescara, Giulianova, Ortona oder San Salvo stehen zur Auswahl. Und auch in Chieti und Lanciano macht der Flixbus halt.
Neben der Sitzplatzgarantie kann man bei Flixbus zum Beispiel noch bis 15 Minuten vor Abfahrt noch Umbuchungen vornehmen. Gepäck ist natürlich gratis und an Board gibt es WLAN und Steckdosen. Schaut doch einfach auf der Webseite von Flixbus und lasst euch inspirieren.
Anreise in die Abruzzen für Individualisten: Der eigene Mietwagen
Wer lieber auf eigene Faust fährt, kann sich auch einen Mietwagen nehmen. Von Rom (oder den römischen Flughäfen) aus die schnellste Variante und außerdem ist man so auch den ganzen Urlaub über mobil.
Achtung: Hierbei fallen jedoch zusätzlich zu Mietpreis und Benzin Autobahngebühren an.
Auf der Strecke Rom – Pescara überquert ihr einmal den ganzen Stiefel. Laut Michelin Routenplaner dauert das etwa zwei Stunden und kostet etwa 20,00 € Maut. Mit Benzin kostet die Italienüberquerung dann um die 35,00 €.
Ihr reist dabei auf der A25 – der sogenannten Autostrada dei Parchi. Sie führt mitten durch das bergige und schwer zugängliche Gebiet des Apennin. Daher auch die verhältnismäßig hohe Gebühr.
Die gewonnene Flexibilität, die ein eigenes Auto mit sich bringt, hingegen ist unbezahlbar und eröffnet auch nach der Anreise in die Abruzzen ganz neue Möglichkeiten.
Bei unserem Partner Auto Europe könnt ihr in Rom (Fiumicino, Ciampino oder am Bahnhof Termini) ein Auto mieten.
Ein Kleinwagen kostet in der Nebensaison für eine Woche nur 123,00 €. Wenn ihr zu mehreren reist, schont ihr nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Stornierungen und Umbuchungen sind bei Auto Europe bis 48 Stunden vor Anmietung noch gebührenfrei möglich. Weitere Standorte sind Pescara oder auch Neapel.
Über Neapel in die Abruzzen?
Ja richtig, auch via Neapel kommt ihr in die Abruzzen. Eine weitere Möglichkeit, die wir selbst jedoch noch (!) nie ausprobiert haben, ist es, einen Flug nach Neapel zu buchen.
Allein der Pizza wegen lohnt sich ein Besuch in der süditalienischen Hafenstadt am Fuße des Vesuvs.
Weiter geht es entweder mit dem Mietwagen oder mit dem Bus. Auch von Neapel aus fährt das Busunternehmen Prontobus in die Abruzzen. Preise und Abfahrtszeiten findet ihr auf der Website.
Für Nostalgiker: Mit dem Zug in die Abruzzen

Sella di Corno: Grenze zwischen Lazio und den Abruzzen
Besonders zu empfehlen ist auch die Bahnstrecke zwischen Rom und Pescara.
Es dauert zwar länger als die Busfahrt, weil der Zug auch in den verschlafensten Nestern Halt macht, aber genau das macht auch schon die Reise zu einem kleinen Highlight.
Die Strecke, die der Bummelzug zurücklegt existiert seit 1888 und hat sich seitdem kaum verändert.
Um die 12 Euro kostet die Zeitreise und dauert etwa vier Stunden. Einfach hinsetzen aus dem Fenster schauen und die Landschaft genießen.
Für Bodenständige: Der Roadtrip in die Abruzzen
Im Auto funktioniert das auch ganz gut. Dauert aber – je nach Ausgangspunkt deutlich länger!
Von Berlin sind es nämlich gut Berlin 1600 Kilometer bis in die Abruzzen. Es geht durch Brandenburg, quer durch Deutschland, über die Alpen und durch halb Italien.
Da dauert so ein Roadtrip Minimum 15 Stunden (netto, also ohne Tanken, Rast- und Pipipausen) und kostet (einfach) knapp 200 € (ohne Verpflegung oder etwaige Zwischenübernachtungen).
Einen guten Überblick über die Strecke, Fahrzeit und die geschätzten Kosten für Kraftstoff und Maut bekommt ihr beim Routenplaner www.viamichelin.de.
Der große Vorteil mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein liegt in der Flexibilität: Im Flieger hat man nur bedingt Einfluss auf die Insassen, Sitznachbarn, An- und Abfahrtszeiten und Routenplanung. Außerdem sieht man mehr und kann nach Belieben Zwischenstopps einplanen. So lässt sich bereits unterwegs der ein oder andere Ort entdecken, den man mit dem Flugzeug einfach übersehen hätte.
Mit dem Fliegen warte, bis dir Flügel wachsen!
(Sorbisches Sprichwort)
Wo die westslawische Minderheit recht hat, hat sie recht.
In der Ökobilanz schneiden Flugzeuge auch am schlechtesten ab. Bodenständigkeit ist eine Tugend und so eine Autofahrt nach allen Regeln der Kunst ist schon was feines.
Ob nun wie Hannibal mit Elefanten oder im eigenen PKW – so eine Alpenüberquerung ist definitiv ein Erlebnis. Allein des Panoramas wegen! Wer zur Hauptsaison bzw. Ferienzeit unterwegs ist und keine Lust auf verstopfte Autobahnen hat kann auch auf zahlreiche Alternativrouten zurückgreifen und dem Entdeckergeist freien Lauf lassen.
Oder aber man fährt über Slowenien und Kroatien und nimmt ab Zadar die Fähre nach Italien? Von Ancona aus, ist es dann nur noch ein Katzensprung in die Abruzzen.
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.
(Wilhelm II)
Obwohl ich Roadtrips liebe und Ivan ein großartiger Langstreckenfahrer ist, haben wir die Strecke leider erst einmal im Auto zurückgelegt. Das liegt zum einen daran, dass wir erst seit Kurzem ein Auto besitzen und ist zweitens auch dem Zeitfaktor geschuldet.
14 Tage Sommerurlaub und ein nicht enden wollendes Programm! Etwa vier Tage allein für die An- und Abreise zu investieren, ist einfach nicht drin gewesen. Und auch finanziell kommt die Autofahrt, dank Benzingeld, Vignette und Autobahngebühren, dann doch teurer, als der lange im Voraus gebuchte Flieger. Zumindest von Berlin aus.

Die Gelben Engel haben wir auch getroffen…
Unser Versuch im Auto (gemeinsam mit einer Freundin und Ivans Schlagzeug, das wir transportieren mussten) im Oktober 2016 ging gehörig schief.
Nicht mal nach einem Bruchteil der Strecke, machte der Motor schlapp; mitten im Überholvorgang. Dass am Ende doch alles gut gegangen ist, grenzt an ein Wunder.
Obendrauf durften wir München von einer ganz besonderen Seite kennen lernen. Anstatt durch die Brauhäuser und die Altstadt zu ziehen, besuchten wir vier Werkstätte innerhalb eines Tages.
Der Kaffee in der Ford Werkstatt war immerhin gratis und so ein nagelneuer Kraftstofffilter als Souvenir, ist mal was anderes.

On the Road again…
Sobald das Auto wieder fahrbereit war ging es dann weiter. So habe ich dann auch endlich Schloss Neuschwanstein (versunken im Nebel) gesehen und auf der längsten Hängebrücke der Welt meine Höhenangst besiegt. Ende gut, alles gut.

Neuschwanstein im Nebel
Bei unvorhergesehenen Ereignissen muss man sich den Gegebenheiten anpassen.(Heinrich Lohse)
Und jetzt mal ehrlich, das beste am Urlaub sind doch die Geschichten, die man unterwegs sammelt. Wenn immer alles glatt läuft, bleibt am Ende nur recht wenig zum Erzählen…

Die highline179 bei Reutte…

…403 Meter lang und in 115 Metern Höhe.
Mein Favorit der beschriebenen Anreiserouten in die Abruzzen ist und bleibt deshalb – trotz der Nahtoderfahrung auf der A9 – das Auto.
Allein schon, weil man keinerlei Gepäckbestimmungen beachten muss. Shampoo in der Handtasche? So what! Und auf dem Rückweg kann man den überschüssigen Platz im Kofferraum mit allerlei lokalen Köstlichkeiten ausfüllen. Ventricina, Salsiccie, Arrosticini, Pasta, Käse, Guanciale, Wein, Öl, Käse und vieles mehr!
Und ihr so? Was waren denn eure Mitbringsel vom letzten Italienurlaub? Wie seid ihr am liebsten unterwegs und was ist bei eurer letzten Reise so richtig daneben gegangen? Schreibt es in die Kommentare!
Du willst mit dem Auto nach Italien, aber lieber Profis deinen Roadtrip planen lassen?
Wir haben nicht nur für die Abruzzen, sondern ganz Italien viele wertvolle Praxistipps, wo sich unterwegs ein (längerer) Zwischenstopp lohnt und haben ein Netzwerk aus handverlesenen Unterkünften in ganz Italien parat. Schreib uns eine Mail an info@expedition-abruzzen.de und wir unterstützen dich bei deiner Reiseplanung.
Ganz tolle TIpps,, die ganz klar aufzeigen, dass man auch mit weniger Geld einen Urlaub starten und verbringen kann, wenn man nur auf ein paar Dinge achtet.
Danke für diese Tipps zur Anreise in die Abruzzen. Ich würde gerne zusammen mit ein paar Freunden dort Urlaub machen. Wir hatten überlegt, einen Kleinbus für Gruppen zu mieten für die gesamte Strecke. Gut zu wissen, dass es auch die Möglichkeit gibt ab dem Busbahnhof in Rom eine Busverbindung zu nehmen. Dann müssten wir allerdings noch unsere Fahrt nach Rom organisieren.
Danke fuer dein Feedback, Sven! Freut mich, dass die Tipps dir weiterhelfen konnten… der Flughafentransfer von Rom in die Stadt ist relativ einfach, je nach Flughafen gibt es versch. Varianten und Shuttlebusse zum Hauptbahnhof und teilweise auch direkt zum Busbahnhof. Schau mal hier: https://help-tourists-in-rome.com/de/flughafentransfer-rom-wie-komme-ich-vom-flughafen-ins-zentrum-von-rom/
Einige Busunternehmen wie Prontobus fahren auch direkt vom Flughafen in die Abruzzen. Wir nehmen immer den Bus von Ciampino nach Sulmona/Pratola, der haelt meines Wissens zB auch in Avezzano, Chieti und Pescara. Flixbus hat soweit ich weiss auch ein paar Verbindungen. Wir nehmen aber immer Prontobus. Hoffe, das hilft weiter! Alles Liebe aus Abruzzo – Jule
Danke für die Idee so eine tolle Reise nach Abruzzen und besonders für verschiedene Möglichkeiten von Flugzeugenreisen. Ich wohne im Chemnitz und werde wahrscheinliche aus Berlin dort fliegen. Ein Shuttle zu nehmen und noch kurzen Spaziergang im Rom zu machen, sehe ich als einen schönen Zusatz zu der Reise.
Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zur Anreise in die Abruzzen. Meine Frau und ich möchten auch gerne eine Italienreise machen, sobald das wieder möglich ist. Ich denke, wir werden auch eine Reise in die Abruzzen mit dem Bus buchen. Interessant, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, dorthin zu reisen!
Vielen Dank für die Infos und es ist ein schöner Beitrag. Meine Freundin und ich haben vor dieses Jahr in die Abruzzen zu fahren Anfang September zum wandern. Mit dem Zug. Haben 2021 so unsere Italienreise gemeistert bis nach Rosarno. Von Ulm nach München. Dann München Bologna. Bologna Napoli und dann Napoli Rosarno. Auf den Hinfahrt eine Nacht in Napoli. Zurück dann zwei Nächste Florenz und eine Nacht Bologna. Kann ich jedem empfehlen diesen Weg des Reisens zu machen.
Wow, das klingt fantastisch!!!! meld dich gerne falls ihr Tipps bei der Planung brauchen solltet! LG aus Abruzzo, Jule