Während im Hintergrund leise Vivaldis Vier Jahreszeiten laufen, befassen wir uns mit der Frage aller Fragen. Was ist die beste Reisezeit für die Abruzzen? Keine Sorge, jetzt kommen keine faden Klimatabellen, sondern konkrete Tipps für Frühling, Sommer, Herbst und Winter in den Abruzzen. Denn wenn es nach uns geht Reisezeit für die Abruzzen jederzeit. Wir verraten was man zu welcher Jahreszeit nicht verpassen sollte.
Die beste Reisezeit für die Abruzzen – die Region der ewigen Nebensaison
Vor einiger Zeit habe ich bei Amavido.de ein wirklich sehr schönes Plädoyer für die Nebensaison gelesen. Insgesamt werden in dem Beitrag sieben Vorteile für eine Reise in der Nebensaison genannt, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Alle sieben Vorteile im Überblick:
weniger Touristen für entschleunigtes Reisen
günstigere Preise nach der Hauptreisezeit
herbstliche Atmosphäre
Spätsommer am Strand bei angenehmen 25°C
einzigartige saisonale Aktivitäten
Balance für den Tourismus
kulinarische Feste und Events zur Erntezeit
cit. Amavido.de
In einer so unbekannten Region wie den Abruzzen ist, was die Touristenzahlen betrifft, eigentlich immer Nebensaison – auch im August.
Hier regieren nicht Haupt- und Nebensaison, sondern der Rhythmus wird klar von der Natur vorgegeben; genauer gesagt von den guten alten Jahreszeiten. Besser bekannt als Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Die Mischung macht’s: Palmen in den Bergen. …und Granatäpfel.
Vor unserm Umzug war ich meist entweder im Sommer hier, oder zu Ostern und Weihnachten. Das Sommer- und Feiertagsprogramm kannte ich schon aus dem ff. Das Dazwischen war für mich die große Unbekannte. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man die Abruzzen zu jeder Jahreszeit einmal gesehen haben muss, um die vielen Facetten der Region wirklich verstehen zu können. Da sich das nur wenige leisten können, haben wir für euch je nach Jahreszeit ein paar Highlights für Frühling, Sommer, Herbst und Winter in den Abruzzen notiert. Denn die beste Reisezeit für die Abruzzen ist genau dann, wenn ihr Urlaub habt.
Warum der Herbst die beste Reisezeit für die Abruzzen ist:
Das macht den Herbst zur besten Reisezeit für die Abruzzen:
Ideales Wanderwetter, perfekte Farb- und Lichtstimmungen
Highlights, die ihr im Herbst nicht verpassen solltet:
In Villetta Barrea oder Villalago (im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise) den Hirschen beim Röhren lauschen, Safranernte in Navelli, Weinlese sowie zahlreiche Volksfeste rund um Wein und Esskastanien wie z.B. in Treglio (Anfang November)
Die Bevölkerung von Raiano hat sich, wie auch in vielen anderen Dörfern, in der ersten Septemberwoche dezimiert, wenn nicht sogar halbiert. Die Urlaubssaison ist vorbei. Trotzdem zeigen sich im September die Abruzzen nochmal von ihrer besten Seite und ermöglichen sogar noch Strandbesuche.
Mit dem Oktober nimmt sich der Herbst dann langsam Farb- wie Wettertechnisch mehr Raum. Der Wein steht in voller Rebe. Auch die Bäume blühen nochmal zu Höchstformen auf, bevor auch sie ihre Masken fallen lassen, während unsereins die (äußeren) Problemzonen wieder mit gemütlichen Pullis oder meinetwegen auch mit Cashmere-Capes kaschieren kann.

Oktober: Erntedank in den Abruzzen
Die Abruzzen im Herbst: Ein Paradies für Wanderer und Hobbyfotografen
Im Herbst herrscht in den Abruzzen bestes Wanderwetter, die Temperaturen sind mild und die Farb- und Lichtstimmungen verwandeln auch einfache Schnappschüsse in schöne Urlaubserinnerungen. Statt erster Weihnachts-Deko, könnt ihr auf den Straßen den ersten Kamingeruch riechen oder ab und zu schon rauschende Schornsteine ausfindig machen.
Außerdem ist der Herbst ist in den Abruzzen eins: Erntezeit. Die Felder sind gesäumt mit Obstbäumen, an denen Feigen, Äpfel, Birnen, Nüsse, Kakis hängen wie Weihnachtskugeln. Die Hirsche haben Brunstzeit und vor allem in der Gegend rund um Scanno hört man ihr Röhren bis in die Dörfer hinein, während man sie in Villetta Barrea häufig bei ihren Sparziergängen durch das Dorf trifft.
Die beste Reisezeit für die Abruzzen: Tipps für den Winter
Das macht den Winter zur besten Reisezeit für die Abruzzen:
18 Skigebiete, stille Dörfer, schneebedeckte Gipfel und gemütliche Abende am Kamin
Highlights, die ihr im Winter nicht verpassen solltet:
Verschneite Dörfer, Skifahren mit Blick auf die Adria (Majeletta), die Burgruine Rocca Calascio im Winterkleid, das Fest der Farchie di Sant’Antonio in Fara Filiorum Petri
Schneebedeckte Gipfel und 18 Skigebiete der Region lassen auch den Winter zur besten Reisezeit für die Abruzzen werden. Da wir beide keine Wintersportler sind, können wir leider keine persönlichen Erfahrungsberichte zu den Skigebieten der Abruzzen geben.
Aber auch für Nichtwintersportler kann sich der Winter als beste Reisezeit für die Abruzzen entpuppen. Wer Ruhe und Entschleunigung sucht, wird hier fündig. Im Winter ist der Himmel blauer, da das Grün der Bäume fehlt, die Oliven schimmern silbrig und das Gefühl von kühler Luft und warmer Wintersonne ist herrlich.

Januar: Winteridyll in Calascio (Laut Wikipedia 134 Einwohner, gefühlt sind es nicht mehr als 3)
Abends könnt ihr in den stillen Gassen der Dörfer dem Schnee beim Fallen zu hören. Das Knistern des Kamins, ein Glas Rotwein in der Hand, Kastanien auf dem Feuer oder ein geselliger Polenta-Abend mit Freunden – so geht Winter in den Abruzzen. Abgerundet wird das ganze durch charakteristische Volksfeste.
Die Abruzzen im Winter: Folklore zum Fest der Farchie in Fara Filorum Petri
In dem Dorf Fara Filorum Petri findet am 16. Januar das alljährliche Fest der Farchie statt.
Ein altes Ritual, das seine Wurzeln in der französischen Invasion der Abruzzen von 1799 hat. Nur ein Wunder des heiligen Antonius konnte damals die Französischen Truppen davon abhalten das Dorf in der Provinz Chieti einzunehmen. Der Heilige verwandelte kurzerhand die Bäume in lodernde Fackeln und vereitelte so die Besatzung des Dorfes. Ihm zu Ehren wird jedes Jahr am 16. Januar das bekannte Folklorefestival „Festa delle Farchie“ organisiert, bei dem traditionell riesige Bambusbündel angezündet werden.
Die beste Reisezeit für die Abruzzen: Frühlingserwachen deluxe!
Das macht den Frühling zur besten Reisezeit für die Abruzzen:
Blütenpracht und wilder Spargel – Im Frühling zeigt sich die Natur von ihrer ganz besonderen Pracht, die Abruzzen blühen zu Hochtouren auf!
Highlights, die ihr im Frühling nicht verpassen solltet:
Zu Ostern rennt in Sulmona die Madonna über die Piazza, Schlangenfest in Cocullo, den Nationalpark der Majella mit all seinen Blüten, Bächen und Einsiedelein
Statt Schneeglöckchen ist das Huschen der Eidechsen im Gebüsch, die die ersten Sonnenstrahlen auffangen, ein unverkennbares Zeichen, dass der Frühling naht. Die Ärmel werden kürzer und die Tage wieder länger. Frühlingserwachen in den Abruzzen ist wirklich herrlich und machen das Frühjahr zur besten Reisezeit für die Abruzzen.
Es ist genau wie Goethe in seinem berühmten Ostersparziergang beschrieben hat: Langsam kommen die Menschen wieder aus den Häusern raus, in denen sie wie lebendig unter Giebeln und Dächern begraben waren. An Blumen fehlt es aber bei weitem nicht im Revier:
Die Abruzzen im Frühling: Blütezeit in Berg und Tal
Das Campo Imperatore ist übersäht mit wilden Krokusse und Stiefmütterchen. Und auch die vielen Obstbäume lassen sich nicht lumpen: Die Mandeln machen den Anfang, dann ziehen die Kirsch-, Apfel- und Birnbäume nach. Ganz zu schweigen von Akazien, Flieder, Hollunder…Ab Mai kommen dann massenweise Mohnblumen dazu. Alles zwitschert, summt, duftet und sprießt wieder. Frühling in den Abruzzen ist ein Fest für alle Sinne.
Im Frühling solltet ihr definitiv einen ausgiebigen Besuch in einem der drei Nationalparks der Abruzzen einplanen. Mein persönlicher Favorit ist der Parco Nazionale della Majella mit seinen verwunschenen Schluchten, Wäldern, Bächen und Einsiedeleien.

April: Hike & seek in den Abruzzen, wenn du beim Wandern wilden Spargel sammeln kannst
Ein besonderes Schmankerl ist außerdem der wilde Spargel, der ab März an den Berghängen der Abruzzen wächst. Wenn ihr beim Wandern die Augen offen haltet, habt ihr für ein köstliches Mittag- oder Abendessen vorgesorgt. Reginal und saisonal – sponsored by Mutter Natur.
Die beste Reisezeit für die Abruzzen: Der Sommer
Das macht den Sommer zur besten Reisezeit für die Abruzzen:
Die Mischung aus Bergen und Küste, Flüssen und Wäldern, weniger Touristen als anderswo, zahlreiche Dorf- und Volksfeste, die ein authentisches Bild von Italien vermitteln
Highlights, die ihr im Sommer nicht verpassen solltet:
Die Strände der Costa die Trabocchi, Volksfeste und Sagre, viel Abkühlung Dank Gebirgsflüssen -seen, Bäche oder Grotten, die Veranstaltung „Antichi Sapori“ Mitte August in der Hafenstadt Ortona
Klar, der Sommer ist als Reisezeit der absolute Klassiker. Sommer und Italien gehört für viele zusammen, wie Tomate und Mozzarella. Auch die Abruzzen sind da natürlich keine Ausnahme. ist der Sommer auch für den Abruzzenurlaub eine geeignete Reisezeit. Warum? Berge und Meer sind die Totschlagargumente, warum natürlich auch der Sommer die beste Reisezeit für die Abruzzen ist. Zwischen diesen zwei Extremen, die die Abruzzen zu bieten haben findet ihr unendliche Möglichkeiten, die euren Sommerurlaub unvergesslich machen.

Juni: Das Meer, ein Trabocco und ein Ginsterbusch in halber Blüte
Besonders im Juni haben mich vor allem die Farben begeistert. Alle Bäume in jungem, sattem Grün und auch die Gräser und Kräuter auf den schier endlosen Wiesen- und Weideflächen blühen und duften um die Wette. Das blau des Himmel bzw. das Meers strahlt um die Wette mit dem Gelb des Ginsters. Die Temperaturen sind in der Regel mild und durchaus schon Strandtauglich. Da die meisten Italiener hauptsächlich im August Urlaub machen habt ihr die Stände dann auch fast für euch allein.
Die Abruzzen im Sommer: Strandurlaub an der Costa dei Trabocchi
Apropos Strand, die Abruzzen nicht nur die höchsten Gipfel des Apennin zu bieten, sondern außerdem einen 129 Kilometer lange Küstenstreifen, die die ganze Palette vom feinen Sandstrand bis zu felsigen Klippen jede Art abdecken.
Von den Bergen ans Meer: Die schönsten Strände der Abruzzen
Unser persönlicher Favorit ist die charakteristische Costa die Trabocchi, die sich von Ortona bis Vasto erstreckt. Mehr Infos über diesen einzigartigen Pfahlbauten, die der Costa dei Trabocchi ihren Namen geben und ganz nebenbei auch hervorragende Fischrestaurants AUF dem Meer sind, gibt es in einem eigenen Artikel.
Im August werden die Strände, dann etwas belebter und die Wiesen und Weiden im Inland trockener. Hier zeigen sich die Abruzzen dann von ihrer schrofferen Seite. Vor zu starker Hitze müsst ihr dennoch keine Angst haben. Besonders in den höher gelegenen Teilen der Abruzzen ist es auch im Hochsommer noch wirklich gut auszuhalten. Kein Vergleich zu anderen Regionen Italiens und den großen Städten wie Rom, wo man auch nachts vergeblich auf Abkühlung wartet. Frischer Bergwind, -seen und kühle Flussläufe tun ihr Übriges, um euch auch bei hohen Temperaturen zu erfrischen.

Erfrischung gefällig? Der Fluss ist auch im August eiskalt.
Ihr seht, wenn ihr uns fragt ist die beste Reisezeit für die Abruzzen jederzeit. Wann und wo gefällt es euch in den Abruzzen am besten? Im Fühling, Sommer, Herbst oder Winter? Lasst uns einen Kommentar da. Wir sind gespannt auf persönliche Geschichten und Anekdoten von eurem Urlaub in den Abruzzen!
Neugierig geworden? Dann lasst euch von unserem Partner amavido – einem Spezialisten für maßgeschneiderte Italien-Rundreisen, abseits des Massentourismus eure ganz individuelle Rundreise durch Italien und die Abruzzen planen. Einfach den Code „Expedition-Abruzzen“ bei Buchungsanfrage angeben und ihr bekommt eine Foodbox und exklusive Abruzzen- Geheimtipps geschenkt!
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hallo!
so, ihr seid in die Abruzzen gezogen? wohin denn? ich bin auch mal in die Abruzzen gezogen, 2012 war das. erst eben gerade bin ich zufällig auf euren blog aufmerksam geworden. wohnt ihr in den bergen? oder eher in Küstennähe? meldet euch mal. viele grüsse aus farindola! Tomas
Hallo Tomas, ganz recht, uns hat es in das bergige Hinterland der Abruzzen verschlagen, genau gesagt in das Peligna-Tal in ein Dorf bei Sulmona. Was hat dich denn in die Abruzzen geführt, wenn man fragen darf? LG Jule