Keine richtige Expedition ohne richtiges Kartenmaterial. Und wenn es nur selbstgestempelte Visitenkarten sind… Im Vorfeld sollte man sich jedoch grundlegende Gedanken über Informationsgehalt, Design und Produktionsweise machen.
Informationsgehalt
So eine Visitenkarte ist zugleich Informationsträger sowie Einladung zur Kontaktaufnahme und ganz nebenbei auch eine großartige Gedächtnisstütze für das Gegenüber.
Welche Infos sollen also auf die Karte?
QR-Code? Nutzt doch keiner – URL und E-Mailadresse sollten für unsere Zwecke reichen. Das Logo und im Idealfall noch einen kurzen Claim, um das ganze abzurunden. Letztlich war es in unserem Fall eher die Frage nach der Sprache, die Kopfzerbrechen bereitete: Deutsch, Italienisch, beides, doch lieber Englisch oder gibt es vielleicht noch eine ganz andere Lösung?
12 hilfreiche und schön aufbereitete Tipps für Inhalt und Gestaltung von Visitenkarten gibt es zum Beispiel hier: https://bit.ly/2Jyxc0B

Mainstream kann jeder..
Minimalistisch sollten sie sein und aufs wesentliche beschränkt. Freier Raum zum Denken – oder für Notizen. Eine durchdesignte Hochglanz-Visitenkarte passt nur bedingt zu einer Expedition und zu den Abruzzen schon gar nicht.
Das Angebot ist immens und online kann man zwar Preise vergleichen und sich bezüglich des Designs inspirieren lassen, aber so ganz ohne Gefühl für das haptische war – mir zumindest – eine Entscheidung fast unmöglich.
Also doch lieber ein anständiges Papier kaufen und selber drucken?
Produktion: Bestellen oder selber machen?
Ich hasse Drucker. Sie machen mich nervös und blöde Geräusche und ständig gibt es Papierstau. Immer dann, wenn man sie braucht sind die Patronen leer, oder es gibt anderweitige Probleme. Von den Kosten und dem unnötigen Müll, den die Patronen verursachen ganz zu schweigen.
Die Lösung: Ein Stempel!
Selbstgestempelte Visitenkarten? Die Idee hat mich im Sturm erobert. Stempeln ist cool. Es ist simpel und irgendwie retro.
So ein Stempel ist nicht nur in Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern verleiht auch heute noch offizielle Dokumenten wie Zeugnisse oder Urkunden Glaubwürdigkeit. Ein schöner Kontrast zum Web2.0 mit einer ganz eigenen Autorität.
Visitenkarten unplugged: handgemacht, primitiv und einfach einzigartig
Positiver Nebeneffekt: Jedes Stück ist ein Unikat. Nicht perfekt aber einmalig, dennoch funktional und schnell reproduzierbar. Das Ganze funktioniert ohne Strom und ohne Stecker. Kein High-Tech, sondern das alte Zusammenspiel von Ursache und Wirkung. Auch für Grobmotoriker geeignet.
Nachhaltig sowohl in Bezug auf die Kosten und den Aufwand. Kein unnötiges Verpackungsmaterial, keine Wartezeit und Versandkosten. Jackpot!
Ist der Stempel erstmal fertig braucht man nur noch Farbe und Papier und schon steht einer Vervielfältigung nichts mehr im Wege.
Ein Stempel musste her. Genau genommen nicht einer, sondern zwei:
- Ein selbstentworfener Holzstempel für die Vorderseite: Mit Logo und URL im Format 80×50
- Ein beweglicher Stempel zum selber setzen für die Rückseite.

Espressionismus pur.
Bewegliche Lettern wusste auch schon Gutenberg zu schätzen. Claim oder zusätzliche Infos wie Telefonnummer etc. können so nach Belieben auch nachträglich ergänzt und verändert werden.
Auch die Sprache kann zu einem späteren Zeitpunkt an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
Jetzt fehlt nur noch das richtige Papier, aber fürs Erste tut es auch das mit Espresso bekleckerte Aquarellpapier vom Schreibwarenladen um die Ecke.
Nicht nur ein Unikat, sondern echt Italienisch. What else?
Ein Schluck Montepulciano d’Abruzzo?! Vielleicht beim nächsten Mal.
Hallo Jule!
Wow, die Visitenkarten sehen super aus! Die Idee mit dem Stempel finde ich cool und es passt auch wirklich gut zu dem Motiv und dem Papier dazu. Viel Spaß beim Austeilen 🙂
Liebe Grüße,
Janneke
Danke, die Bastelei hat auch wirklich Spaß gemacht. Jetzt müssen die guten Stücke nur noch unters Volk gebracht werden. 😉
LG Jule
Können Sie uns ein Logo entwerfen?