Jede Region Italiens hat ihre ganz eigenen Rezepte und Spezialitäten. Pasta e fagioli ist ein Gericht, das etliche Regionen für sich beanspruchen. Doch egal, ob in Kampanien, in der Toskana oder den Abruzzen das Grundprinzip ist immer gleich: Pasta e fagioli ist ein deftiger Bohneneintopf mit Nudeleinlage. Hier das Rezept für Pasta e fagioli nach Hausfrauen Art aus den Abruzzen.
In den Abruzzen wird das Gericht meist als „Sagnette e fagioli“ bezeichnet. Denn, wenn es um selbstgemachte Pasta geht, sind die viereckigen Sagnette, neben der Chitarra, DAS klassisches Pastaformat in den Abruzzen.

Selbstgemachte Pasta schmeckt doch am besten!
Bohnen: vom Arme-Leute-Essen zum Superfood
Schon in der Antike, bevor die Pasta die italienischen Kochtöpfe erobert hat, waren Hülsenfrüchte ein fester Bestandteil des Ernährungsplans der alten Römer. Günstig, einfach anzubauen, haltbar und sättigend zugleich etablierte sich die Bohne dann im Mittelalter als klassisches Arme-Leute-Essen. Günstig sind Bohnen auch heute noch und nahrhaft auch.
Sie liefern viele wertvolle Ballaststoffe und haben antioxidative Eigenschaften. Außerdem sind die gesunden Proteinbomben ein beliebter Fleischersatz und können unter anderem auch beim Abnehmen behilflich sein. „La carne dei poveri“ – das Fleisch für Arme – von einst reiht sich heute in die Riege der sogenannten „Superfoods“ ein.
Sagnette e fagioli della mamma
Das einzig wahre Rezept für Pasta e fagioli gibt es nicht. Es variiert nicht nur von Region zu Region, sondern auch von Dorf zu Dorf. Dazu kommen noch etliche familiäre Variationen.
Das Schöne am Kochen ist, dass der eigenen Kreativität und dem individuellen Geschmack kaum Grenzen gesetzt sind. Erlaubt ist was schmeckt. Und am besten schmeckt es meist bei Mamma.
Von (Ivans) Mamma stammt auch das Grundrezept nachdem wir Pasta e Fagioli kochen.

An Sonn- und Feiertagen wurden einfache Gerichte durch selbstgemachte Pasta all’uovo aufgewertet.
Statt der klassisch abruzzischen Variante, die traditionell aus Wasser, Mehl, Öl und Salz hergestellt wird, bereiten wir unseren Pastateig aus Mehl und Ei zu.
Die Faustregel lautet: 100gr Mehl und 1 Ei pro Person. Das war’s.
Aber auch mit gekauften Nudeln ist Pasta e fagioli das perfekte Gericht für die kalte Jahreszeit: Lecker, gesund, nahrhaft und einfach zuzubereiten. Probiert es doch einfach selbst aus!
Hier das Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli
Zutaten für 2 Personen:
- 300gr Bohnen
- 200gr Pasta
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- Ein Stück Sellerie
- 1 Dose Schältomaten
- Ein Glas Wasser oder Gemüsebrühe
- Rosmarin, Lorbeerblatt, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Peperoncino
- Optional: Guanciale / Speck
Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli: Schritt 1
Die getrockneten Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Nach dem Einweichen die Bohnen absieben, abspülen und das Einweichwasser wegschütten. Dann abkochen: Etwa 30 Minuten lang in ungesalzenem Wasser.
Das Einweichen verkürzt nicht nur die Kochzeit der Bohnen, sondern lässt sie auch bekömmlicher werden. Jedes Böhnchen…
Wer spontan Lust auf Pasta e fagioli hat, oder nur Dosenbohnen zur Hand hat, kann diese natürlich auch verwenden – ohne Einweichen und ohne Vorkochen.
Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli: Schritt 2
Zwiebel, Sellerie und Karotte klein schneiden und zusammen mit der Knoblauchzehe in etwas Olivenöl glasig dünsten. Dieses sogenannte Sofritto ist übrigens die Basis für etliche Gerichte der italienischen Küche.
Der Knoblauch kann je nach Geschmack gehackt oder gepresst werden. Ihr könnt ihn auch im Ganzen hinzufügen, etwas mitbraten lassen und anschließend entfernen. So gibt er sein Aroma ab, ohne unangenehme (Duft-)Spuren zu hinterlassen.

„Sofritto“ mit Guanciale
Wir haben außerdem etwas Guanciale (Schweinebacke) hinzugegeben. Das gibt zusätzlich noch Geschmack. Alternativ kann auch Speck verwendet werden.
Oder aber man lässt die zusätzliche Fleischeinlage komplett weg: Schon ist das Gericht nicht nur für Vegetarier sondern auch für Veganer geeignet.
Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli: Schritt 3
Die abgekochten Bohnen, etwas Rosmarin, ein Lorbeerblatt sowie die Schältomaten hinzufügen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli: Schritt 4
Zu guter Letzt kommt nun die Pasta hinzu. Sie wird direkt im Bohnen-Tomatensud gegart. Hierzu einfach ein Glas Wasser oder, noch besser, etwas Gemüsebrühe beigeben.
Die Gemüsebrühe könnt ihr zu Beginn in einem separaten Topf ansetzen: Einfach Karotte, Sellerie, Lorbeer, Zwiebel und allem, was ihr sonst noch im Gemüsefach habt in genügend Wasser vor sich hinköcheln lassen. Alles was schmeckt, ist erlaubt. Wer mag kann aber auch auf Fertigbrühe zurückgreifen.
Sobald die Pasta den gewünschten Garpunkt erreicht hat ist das Gericht schon fertig.

Pronto!
Zu guter Letzt fehlt nur noch etwas geriebener Parmesan- oder Pecorino-Käse und ein Glas Montepulciano d’Abruzzo.
Schreibt uns doch in den Kommentaren, ob es euch geschmeckt hat. Wir sind schon sehr gespannt auf eure persönlichen Pasta e fagioli Kreationen und wünschen Buon Appetito!
Wusstet ihr, dass in den Abruzzen auch Safran angebaut wird? Besonders bekannt für den Safrananbau ist die Navelli Hochebene in den Abruzzen, in der Provinz Aquila.
Mehr Infos und ein weiteres Rezept aus den Abruzzen verraten wir hier:
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Da kann man kaum widerstehen, das schaut super lecker aus. Beste Grüße, Charlotte.
Schmeckt auch super! Gerade jetzt geht die „Saison“ wieder los 😉 LG Jule