Die letzten Wochen war es still hier auf der Seite. Doch die Ruhe täuscht: Im Hintergrund liefen die Vorbereitungen nämlich auf Hochtouren.
Die eigentliche Expedition hat gerade erst begonnen. Denn ab jetzt berichten wir nicht nur über, sondern auch live aus den Abruzzen.
Dazwischen lag ein weiter Weg; im wörtlichen, wie im übertragenen Sinn.
Alles neue macht der Mai. Zeiten des Aufbruchs.
Um es kurz zu machen: Der April war so wechselhaft, wie das Wetter. Neben der Arbeit und dem Blog wirbelten die Umzugsvorbereitungen den Alltag komplett durcheinander.
Im Mai fiel dann der Job weg. Der Abschied stand unmittelbar bevor und trotz der gewonnen Zeit fehlte für vieles (hauptsächlich den Blog) einfach die Kraft.

Pusteblume: Meister der Veränderung
Wie war das noch: Arbeit ist Kraft mal Weg? In unserem Fall war der Weg weit, die Kraft erschöpft und abgesehen davon hatte ich in Physik sowieso immer eine fünf.
Aber Veränderungen rauben Energie und wenn der Akku einmal leer ist muss man ihn aufladen. Wer auf Sparflamme fährt, der kommt nicht weit; und schon gar nicht über den Brenner.
Im Dazwischen
Warum also nicht die 1.600 Kilometer zwischen Berlin und den Abruzzen nutzen und zwischendurch ein paar Tage Urlaub einlegen?
Die Idee ist gut, doch mit dem gesamten Hausstand im Auto der Ungewissheit entgegenzufahren ist Ausspannen fast so schwer wie mein Herz nach dem Abschied aus der Heimat.

Die letzten Tage in Deutschland. Hier in am Königssee im Berchtesgadener Land
Wir hatten zwar sehr schöne Tage auf der „Überfahrt“, aber Rückblickend steht für mich definitiv fest: Das Zwischendurch ist einfach kein Ort für Urlaub.
Neues Leben in alten Gemäuern. Zeiten der Ankunft.
Seit knapp einer Woche sind wir nun hier in unserem neuen Basislager angelangt. Die Kisten sind ausgepackt und die Bücher stehen in der dunkelbraunen Schrankwand. Ansonsten wirkt das alles noch surreal.

Die neue Skyline: Sant’Antonio, das Centro Storico von Raiano
Die Normalität klopft zwar manchmal sachte an die Türe, aber die Fensterläden sind wegen der Baustelle gegenüber meist geschlossen. Und ehe man sich versieht verschwindet der seltene Besuch auch schon wieder im Labyrinth der engen Gässchen auf dem Weg zum nächsten Mittag- oder Abendessen.

Work in progress
Neumodischer Schnickschnack wie Internet- und Telefonanschluss (oder gar Handyempfang!) sind noch in weiter Ferne, aber wenigstens dringt manchmal das W-LAN-Signal der nahegelegenen Piazza durch das alte Gemäuer unserer neuen Bleibe – und der Geruch von Pizza.
Es ist nicht viel, aber ein Anfang und jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne. Da ist für Normalität ohnehin kein Platz, oder?