Der Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise ist einer der ältesten und größten Nationalparks in ganz Italien.Mit etwas Glück kannst kannst du hier, nicht weit von der Hauptstadt Rom entfernt, Hirsche, Wölfe und sogar Braunbären beobachten. Im folgenden Artikel erfährst du mehr über den Park, seine Geschichte und Bewohner. Wir verraten dir, wo du innerhalb des Abruzzen Nationalpark Bären sehen kannst und was du dort sonst bei deinem Besuch auf keinen Fall verpassen solltest.
Die Geschichte des Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise
Der Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise ist (neben dem Majella Nationalpark und dem Gran Sasso Nationalpark) einer von drei Nationalparks in den Abruzzen. Er ist nicht nur eines der ältesten Naturschutzgebiete Italiens, sondern auch eines der größten. Der Park erstreckt sich über stolze 50.000 ha. Zu etwa drei Vierteln liegt der Park in der Provinz L’Aquila in den Abruzzen; das restliche Viertel verteilt sich auf die Nachbarregionen Latium und Molise. Gegründet wurde der Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise 1922. Ursprünglich ist er als Jagdreservat von Savoyen geboren und wurde später dann in ein Naturreservat umgewandelt. Aufgrund des enormen Artenreichtums an Pflanzen und Tieren gilt der Nationalpark Abruzzen als eines der wichtigsten Schutzgebiete in ganz Italien.
Der Erfolg des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise liegt auch darin, dass es ihm gelungen ist, die Erhaltung der natürlichen Umwelt mit der Entwicklung der lokalen Ortschaften in seinem Gebiet zu verbinden. Die zahlreichen Besucherzentren, das Wegenetz und der Ausbau der bestehenden Infrastrukturen haben zur Wiederbelebung kleiner Gemeinden und Dörfern mit historischen Zentren innerhalb des Parks beigetragen. Das und die Möglichkeit, dass man innerhalb kürzester Zeit von der Hauptstadt in ein Wildreservat eintauchen kann, in dem man sogar Bären sehen kann, machen den Abruzzen Nationalpark zu einer besonderen Sehenswürdigkeit.
Territorium und Karte des Abruzzen Nationalpark
Das Gebiet des Parks umfasst 24 Dörfer, die sich auf die drei italienische Regionen verteilen. Ortschaften der Abruzzen innerhalb des Parks sind: Alfedena, Barrea, Bisegna, Civitella Alfedena, Gioia dei Marsi, Lecce nei Marsi, Opi, Ortona dei Marsi, Pescasseroli, Scanno, Villavallelonga, und Villetta Barrea.
Die Verwaltung des Nationalparks hat ihren Sitz in Pescasseroli, der Ort in den Abruzzen ist auch ein Ausgangspunkt für ausgiebige Erkundungen einer sehr artenreichen Natur. An den steilen, unberührten und je nach Höhe von sehr unterschiedlicher Vegetation bedeckten Berghängen im Nationalpark der Abruzzen, Latium und Molise leben viele Tierarten. Eine interaktive Karte findet ihr auf der Webseite des Nationalparks.
Die höchsten Gipfel innerhalb des Abruzzen Nationalpark sind:
Petroso (2.249 m), Marsicano (2.245 m), Meta (2.242 m)
Folgende Flüsse und Seen fließen im Gebiet des Nationalpark:
Sangro, Melfa, Giovenco, Volturno
Des weiteren findest du im Park den Lago di Barrea (Barrea-See) sowie Lago di Scanno, unterhalb des gleichnamigen Dorfes.

Der Barrea See im Abruzzen Nationalpark
Adresse und Öffnungszeiten vom Hauptsitz des Abruzzen Nationalpark:
Viale Santa Lucia – 67032 Pescasseroli (AQ)
Tel. 0863/91131 – Fax 0863/912132
(Breitengrad: 41.806133 – Längengrad: 13.788142)
Öffnungszeiten – Verwaltungsbüro
Montag bis Freitag 8.00 bis 14.00 Uhr – Dienstag und Donnerstag auch 14.30 bis 17.30 Uhr.
Welche Wildtiere gibt es im grössten Nationalpark der Abruzzen?
Im Park leben 66 Säugetierarten, 230 Vogelarten, 52 Reptilien-, Amphibien- und Fischarten sowie 5.000 Arten von wirbellosen Tieren. Das ist also eine ganze Menge. Die grössten und bekanntesten tierischen Bewohner des Nationalpark sind aber die Wildtiere, die hier leben.
Unangefochtener Star des Parks und auch sein Symbol ist der marsikanische Braunbär. Etwa 50 Exemplare, die streng geschützt und überwacht werden, leben auf dem gesamten Gebiet des Parks, bewegen sich aber hauptsächlich nachts. Weitere Wildtiere, die im Abruzzen Nationalpark in freier Wildbahn leben sind u.a. Wölfe, Gämsen und Hirsche, Adler oder Vipern. Tatsächlich kann man nur wenige Kilometer vor den Toren der italienischen Hauptstadt Rom im Abruzzen Nationalpark Bären sehen und das in freier Wildbahn. Wie die meisten Wildtiere, gehen sie dem Menschen meist lieber aus dem Weg. Wie du bei deinem Besuch im Nationalpark der Abruzzen die Wahrscheinlichkeit einen Bären zu sehen steigern kannst, erfährst du jetzt.
Bären sehen und beobachten im Abruzzen Nationalpark: Besucherzentrum in Villavallelonga
Wenn du Bären sehen und beobachten willst, ist das Centro Visita dell’Orso, das Bären-Besucherzentrum in Villavallelonga die beste Lösung. Im Zentrum von Villavallelonga gibt es ein Museum und einem 3D-Projektionsbereich, wo du alles über die Gewohnheiten dieses großen Bewohners des Parks erfahren kannst. Der Naturlehrpfad im Zentrum hat ein großes eingezäuntes Gebiet, das ein Exemplar des marsikanischen Braunbären beherbergt.
Weitere Besucherzentren innerhalb des Parks sind u.a. das Besucherzentrum der Gämse von Opi (Ja, das ist der Name eines Dorfes!), Wildtiergebiet der Wölfe in Civitella Alfedena sowie eines für Hirsches in Scanno. Wenn du Hirsche in freier Wildbahn sehen willst sind die Chancen in Villetta Barrea sehr hoch. Am Fluss unterhalb des Dorfes kann man oft Hirsche entdecken – manchmal auch im Dorfzentrum oder in Vorgärten. Also Augen auf!

Hirsch im Abruzzen Nationalpark
Die Flora im Abruzzen Nationalpark: Orchideen, Buchen und vieles mehr
In der grünen Oase, die der Nationalpark der Abruzzen bildet, gibt es über 2.000 verschiedene Pflanzen. Etwa 60% der Fläche des Parks sind mit dichten Wäldern bedeckt, hauptsächlich sind das Buchenwälder. Die Buche ist in der Tat der häufigste Baum im Park und wächst zwischen 900 und 1.800 Metern über dem Meeresspiegel. Die Buchenwälder zaubern eine herrliche und wandelbare Landschaft, die reich an Farben ist, die im Laufe der Jahreszeiten variieren.
Die Vegetation in den höher gelegenen Bereichen des Parks hingegen zeichnet wiederum ein ganz anderes Bild: Dort dominieren Graslandschaften. Zusammen mit Wiesen und Lichtungen (die knapp 30% der Gesamtfläche des Parks ausmachen) sind sie typisch für den Hochgebirgsteil und nehmen Grate und Gipfel in einer Höhe zwischen 1.900 und 2.000 Metern ein. Hier besteht die Vegetation hauptsächlich aus verschiedenen Arten von Grasgewächsen, die im Sommer von vielen anderen Arten begleitet werden: Gelbem Enzian, Primeln, Veilchen, Anemonen, Lilien und Orchideen. Zu den schönsten, größten und seltensten Orchideenarten, die im Abruzzen Nationalpark wachsen zählt wohl der Venusschuh ist, der zwischen Mai und Juni in den verborgensten Winkeln des Parks blüht.
Mehr Infos und Übernachtungsmöglichkeiten im Abruzzen Nationalpark:
- Mehr Infos über den Nationalpark findest du auf der Website des Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise.
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